Supergute Tage

In Bergen regnet es mal wieder. Aber schön zu wissen, dass es gar nicht weit entfernt richtigen schönen Winter gibt. Letztes Wochenende bin ich mit Jule, Marcia und Daniel zu einer Hütte nach Hallingskeid auf etwa 1000 m Höhe gefahren. In 2 Stunden brachte uns die Bergenbahn in den Winter, das heißt eigentlich mehr eine schöne Mischung aus Herbst und Winter. Neuschnee auf Herbstlaub, weiß auf bunt. Sehr fotogen :)
Wir verbrachten einen gemütlichen Abend in der Hütte, während draußen der Sturm tobte und mehr Schnee brachte. Und am nächsten Tag war die ganze Landschaft etwa 40 cm dick in sattes Weiß getaucht. Grund genug, einen Winterspaziergang zu machen! Schließlich beglückte uns sogar noch die Sonne mit ihrer Anwesenheit, bevor es am Sonntag nachmittag wieder ins nassgraue Bergen ging. Unser Ausflug ins Winterwunderland war leider viel zu kurz.
Allerdings besteht jetzt Hoffnung, dass wir nicht den ganzen Winter im Regen stehen müssen!
Und für den Besuch aus Deutschland konnte sich Norwegen immerhin mal von einer seiner besten Seiten zeigen.

Die Blätter werden bunt

Es ist definitiv Zeit, Euch mit einem neuen Bericht zu beglücken. Die letzten Wochen sind wie im Flug vergangen und ich hatte inzwischen genug Zeit, mich in Bergen einzuleben.
Nachdem das Wetter in den ersten Wochen noch so schön spätsommerlich war, dass wir fast vermutet haben, das mit dem Regen sei nur ein böses Gerücht von Leuten, die uns beneiden, hier leben zu dürfen...ist es jetzt richtig herbstlich nasskalt geworden.
Aber weil ein echtes Bergener Mädchen dem Regen natürlich trotzt, bin ich losgezogen und habe mir tolle Gummistiefel gekauft, die ich in den letzten Tagen schon ein paarmal auf ihre Alltagstauglichkeit testen konnte.
Außer dem Regen schlage ich mich in meinem Alltag hier mit vielen vielen Daten rum, die mal mehr, mal weniger so wollen wie ich will. Heute eher weniger. Aber das ist wohl normal schätze ich...Zum Glück sorgt meine Bürokollegin Marcia ab und zu für Abwechslung und Kaffee. Der Plan ist jedenfalls, demnächst möglichst alle Stürme, die in der sibirischen Arktis in diesem und letzten Jahr gewütet haben, aus den Daten herauszufischen und ihre Zugbahn zu verfolgen.
Und wenn ich mal nicht versuche rumzuforschen, nutze ich den Unisport und spiele in einem lustigen kleinen Orchester, in das ich mit großen Brimborium zusammen mit den anderen Neuen auf einer feucht-fröhlichen Hüttentour feierlich aufgenommen wurde. Und dieses Semester stehen sogar ein paar Klopper der deutschen Musikgeschichte auf dem Programm....
Und an jedem Wochenende muss ich eigentlich mindestens einmal auf einen Berg steigen. Dieses Land ist einfach zu schön, um die Tage im Haus zu verbringen! Vor allem jetzt, wo die Blätter bunt werden. Am Sonntag haben Jule und ich auf einem Berg (leider nicht der, auf dem wir waren) den ersten Neuschnee gesehen. Uiuiui.
Abends könnte man dann die Kneipenszene von Bergen aufmischen, wenn nicht alles so extrem teuer wär. Mal eben ein Bierchen trinken ist kaum drin, wenn das Bier im günstigsten Fall etwa so viel kostet, wie ein teurer Cocktail in Deutschland. Aber es ist auf jeden Fall immer was los und es gibt sehr viel Livemusik. Also muss man wohl durstig Musik hören :)
Aber gemütliche Abende bei und mit Freunden sind ja auch nicht das Schlechteste.

Die Sonne lacht!

Jetzt bin ich also in Bergen :)
Die Fähre hat mich und mein Auto am Mittwoch mit Sack und Pack wohlbehalten im Regenwetter abgesetzt.
Da ich ja noch wohnungslos war, habe ich mir erst einmal auf die Suche nach einem neuen Heim gemacht. Mit Erfolg!
Ich wohne etwas südlich vom Bergener Zentrum in einem schönen rot-weißen norwegischen Holzhaus, dass von innen eher nach einem schwedischen Ferienhaus aussieht. Mein Zimmer ist schön hell und hat ein riesiges Fenster, von dem ich einen tollen Ausblick auf die Berge und die Stadt genieße.
Im Moment habe ich noch keine Mitbewohner, aber im Laufe der nächsten Zeit sollen noch 2 weitere Mädels hier einziehen.
Seit Freitag wird auch das Wetter immer besser, so dass ich schon auf 2 Bergen (Løvstakken und Ullriken) war und die schöne Landschaft auf mich wirken lassen konnte. So richtig Norwegen irgendwie...
Heute lacht die Sonne vom Himmel und ich werde mich mal auf den Weg zum Segelclub machen.
Zum Glück habe ich noch eine Woche Zeit bis zum Beginn meiner Diplomarbeit!

Schöne Ferien

So langsam tun meine Füße ein bisschen weh vom ganzen Skifahren, Wandern und Co. Und Hundeschlittenfahren war ich auch, das war richtig schön. Zum Glück hat diese Woche das Wetter ein bisschen mehr mitgespielt und mein Gesicht ist ganz braun von der vielen Sonne. Heute schneits, da werd ich wohl wahrscheinlich mal die Gelegenheit zum steuerfreien Kleidungskauf nutzen. Holladriho.

Zurück in der kalten Wüste

Meine Aufregung ließ sich wohl kaum verbergen: Im Flieger habe ich schon eine Stunde vor der Landung ständig aus dem Fenster geguckt, weil ich die ersten Blicke auf Svalbard nach 5 Monaten nicht mehr abwarten konnte. Leider war der Himmel den ganzen Flug über mit Wolken bedeckt und ich hatte die Hoffnung schon fast aufgegeben....bis dann doch irgendwo in der Ferne plötzlich ein schneebedeckter Berg in der Abendsonne auftauchte, und dann noch einer und noch einer, bis überall nur noch Berge, Gletscher und Eis zu sehen waren. So gut es ging habe ich die Stimmung auf ein paar Bildern durchs Fenster festgehalten, die könnt Ihr euch ja mal angucken.
Heute habe ich eine Runde durch Longyearbyen gedreht, in der Uni eine ganze Menge "alte Bekannte" getroffen und schließlich mit Jule und Steffi alles an Neuigkeiten ausgetauscht, was sich so angesammelt hatte in den letzten Monaten :)
Schön wieder da zu sein, an dem Ort, der mir in den 4 Monaten im letzten Jahr so ans Herz gewachsen ist.
Es ist zwar nur für zwei Wochen, aber ohne Lernstress lässt es sich doch gleich viel besser genießen.
Jetzt tu ich mal so, als wär es draußen dunkel und versuch zu schlafen. Gute Nacht!